Guten Abend liebes Forum,
in den letzten Tagen fehlt mir die Lust zu Allem und zu Nichts, ich fühle mich im Stress und unter Druck gesetzt - weit über das hinaus, was ich bisher erlebt habe. Und so langsam dämmert mir, warum.
In den letzten sieben Jahren habe ich den Computer zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht, bis die "Arbeit" am PC auch den letzten Rest anderer Tätigkeiten (abgesehen von Arbeiten, Essen und Schlafen) aufgefressen hat. Kein Tischtennis mehr, kein Radfahren, kaum noch Lesen, kein ... ja, was macht man den überhaupt als normal denkender Mensch? Das Zimmer, in dem ich lebe, ist in einem mittleren Chaos versunken, und mein Körper ist ein Wrack, das nicht einmal mehr in der Lage ist, über längere Zeit aufrecht in einem Stuhl zu sitzen. Und das mit nicht mal 23! Allgemeine Beschreibung der Community: Nerd.
Sicher, die Beschäftigung mit dem Computer kann vielfältig sein. Da gibt es Computerspiele, Programmieren, die eigene Homepage, Foren oder Newsseiten. Und wenn das eine keine Spaß mehr macht, wechselt man halt zu einer anderen Sache. Und jede dieser Sachen wird über kurz oder lang selbst wiederum zu einem Selbstläufer. Die Programme, die man schreibt, brauchen mehr Features, und das in immer kürzerer Zeit. Die Homepage braucht neue Inhalte, und das am besten gestern. Und jeden Monat kommen zwei neue Foren hinzu, um die man sich kümmern "will".
Nun, ich sehe, dass ich mit Zeit knausere, wo ich nur kann. Es fragt sich nur, zu was? Sollte ich die Zeit, die mir neben der Arbeit bleibt, nicht vielmehr genießen?
Gut, das Problem ist erkannt, jetzt geht's an die Problembehebung:
Bestandsaufnahme Tag 0
Nach einem langen Gespräch mit meiner Mutter (sehr aufschlussreich) habe ich den Rechner mitsamt seiner zwei Monitore und der 80€-Tastatur in die Abstellkammer gestellt und schreibe diesen Text jetzt vom Laptop aus, den ich für die Bachelorarbeit benötige und der bei weitem nicht dazu taugt, was ich normalerweise mit meinem Rechner tun wurde. Steht der Computer nächste Woche immer noch an dieser Stelle, werde ich ihn verkaufen.
Nun heißt es, das Chaos beseitigen und in einen neuen Alltag finden. Hobbies suchen und das PC-Loch auffüllen. Nur überlegt, nicht überstürzt.
Danke für's Schreiben dürfen,
Andreas
Selbstversuch: Computersucht
-
schnallnix
- Beiträge: 1669
- Registriert: 26.08.2006, 21:00
Hallo Gene,
nichts ist verloren, da du dein Problem erkannt hast. Leider sind viele User nicht so einsichtig.
Ich bin gespannt auf deinen Tag 1.
Tipp von mir, hat mir schon in manchen Situationen geholfen, setze dir ein zeitliches Limit z.B. 2 Stunden am Tag Computer, danach ausmachen, egal was ansteht. Wenn du das durchhältst bist du über den Berg.
Ich drücke dir die Daumen.
nichts ist verloren, da du dein Problem erkannt hast. Leider sind viele User nicht so einsichtig.
du hast deine Hobbies, setze deine Prioritäten neu und dir wird es wieder besser gehen.Kein Tischtennis mehr, kein Radfahren, kaum noch Lesen, kein ...
Ich bin gespannt auf deinen Tag 1.
Tipp von mir, hat mir schon in manchen Situationen geholfen, setze dir ein zeitliches Limit z.B. 2 Stunden am Tag Computer, danach ausmachen, egal was ansteht. Wenn du das durchhältst bist du über den Berg.
Ich drücke dir die Daumen.
Aus genau diesen Gründen mache ich zwei Sachen seit längerer Zeit nicht mehr oder fange sie gar nicht erst an : meine eigene HP habe ich erst mal auf Eis gelegt, alles zu Fuß schreiben ist wahnsinnig zeitaufwendig und man kommt eigentlich zu sonst nix mehr.
Von Spielen, gleich welcher Art, lasse ich komplett die Finger, wenn ich da nämlich erstmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören.
Von Zeitlimits halte ich persönlich nicht viel, weil manche Dinge nicht einfach unterbrochen werden können, bemühe mich aber immer, wenn es geht, möglichst zwischendrin mal was anderes zu machen, auch aus "orthopädischen" Gründen.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.
Von Spielen, gleich welcher Art, lasse ich komplett die Finger, wenn ich da nämlich erstmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören.
Von Zeitlimits halte ich persönlich nicht viel, weil manche Dinge nicht einfach unterbrochen werden können, bemühe mich aber immer, wenn es geht, möglichst zwischendrin mal was anderes zu machen, auch aus "orthopädischen" Gründen.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen.
Mein persönliches Rezept gegen solcherlei ist hauptsächlichst klein, schlank, hat schwarze Haare, (fast immer) Brille, geht abends gerne weg und möchte früh ausschlafen sowie anschließend Kaffee ans Bett und verfügt auch sonst über einen hohen Ablenkungsfaktor...
...aber ich denke mal, darum geht es (in) der Schöpfungsgeschichte nicht.
...aber ich denke mal, darum geht es (in) der Schöpfungsgeschichte nicht.
Hallo Gene !
... mmmmh !?
Schwierige Sache, weswegen ich auch erstmal eine Nacht drüber geschlafen habe !
Frage ist erstmal - wo fängt Computersucht an ?
( und, ist es Computersucht, oder "nur" Spielsucht )
Früher, ganz am Anfang habe ich auch viel gespielt !
Dann stellte ich aber nach und nach fest das man mit Computern noch viel mehr machen kann,
weswegen ich mich dann "erstmal" mit html beschäftigt habe !
Durch Fragen die dabei entstanden landete ich im ersten Forum - und weil ich so aktiv war kam der erste Moderator-Posten !
Es folge Forum Nr. 2 / Nr. 3 und auch da wurde ich Moderator !
Mittlerweile hänge ich in so vielem drin das mir manchmal der Kopf platz !
( mehrfach Administrator, mehrfach Moderator, phpmyforum-Support )
... allerdings würde mir ohne diesen Aufgaben auch der Kopf platzen !
Ich habe diese Aufgaben nach und nach angenommen, weil ich was tun muss !
( durch Krankheit ist es mir nicht möglich zu arbeiten oder intensiv Sport zu treiben )
Wenn man aber nicht mehr z.B. durch Arbeit etwas leisten kann, fehlt einem das "Erfolgsgefühl" !
( und das ist, so habe ich es gelernt sehr wichtig - für jeden ! )
Viele verstehen das nicht, aber das wichtigste ist eine Aufgabe zu haben - gebraucht zu werden !
Ich mache hier morgens so gut es geht den Haushalt und mein Hobby ist Aquaristik !
Die Familie und ich hatten damit am Anfang auch reichlich Probleme,
aber mittlerweile hat sich alles arrangiert !
( Hauptvorwurf damals - du sitzt ja nur vor dem PC ! )
... klar, stimmt - aber keiner hat damals verstanden warum - das ich einen Ersatz für meine "reale Arbeit" gesucht habe !
Nur rumsitzen, TV glotzen, oder lesen reicht da einfach nicht um den Tag zu füllen !
( und vieles davon war eh noch nie mein Ding )
... ob das jetzt eine Sucht ist, ka - kann sein !?
Nur was machen all die anderen deren Hilfe ich mich verpflichtet habe, wenn ich das alles einstellen würde !?
Sicher das Internet ist groß und Problemlösungen sind auch viele zu finden,
aber das ist meistens keine Hilfe !?
Es kommen zwar die ein oder anderen Hinweise/Tipps, aber richtige Hilfe ... !?
( kann schon mal sein das ich an einem Problem mehrere Stunden grübele - wer macht das Heute noch !? )
... und wenn der Computer mal einen Tag nicht läuft - was auf Grund Krankheit öfter mal vorkommt - habe ich damit auch kein Problem,
allerdings füllen sich dann auch ruckzuck meine Mailkonten mit Anfragen oder Beiträgen .... !
( dann habe nicht ich ein Problem, sondern die anderen - weil sie warten müssen )
Fazit:
Wenn ich du wäre, gäbe es wahrscheinlich kein www.j-remmer.de mit allem was dazu gehört !
Wenn du ich wärst, wärst du froh wenn du dich so lange im Internet beschäftigen könntest !
Es kommt eben immer auf die jeweilige Situation an und aus dieser das Beste zu machen !
Du wirst deinen Weg bestimmt finden ....
... mmmmh !?
Schwierige Sache, weswegen ich auch erstmal eine Nacht drüber geschlafen habe !
Frage ist erstmal - wo fängt Computersucht an ?
( und, ist es Computersucht, oder "nur" Spielsucht )
Früher, ganz am Anfang habe ich auch viel gespielt !
Dann stellte ich aber nach und nach fest das man mit Computern noch viel mehr machen kann,
weswegen ich mich dann "erstmal" mit html beschäftigt habe !
Durch Fragen die dabei entstanden landete ich im ersten Forum - und weil ich so aktiv war kam der erste Moderator-Posten !
Es folge Forum Nr. 2 / Nr. 3 und auch da wurde ich Moderator !
Mittlerweile hänge ich in so vielem drin das mir manchmal der Kopf platz !
( mehrfach Administrator, mehrfach Moderator, phpmyforum-Support )
... allerdings würde mir ohne diesen Aufgaben auch der Kopf platzen !
Ich habe diese Aufgaben nach und nach angenommen, weil ich was tun muss !
( durch Krankheit ist es mir nicht möglich zu arbeiten oder intensiv Sport zu treiben )
Wenn man aber nicht mehr z.B. durch Arbeit etwas leisten kann, fehlt einem das "Erfolgsgefühl" !
( und das ist, so habe ich es gelernt sehr wichtig - für jeden ! )
Viele verstehen das nicht, aber das wichtigste ist eine Aufgabe zu haben - gebraucht zu werden !
Ich mache hier morgens so gut es geht den Haushalt und mein Hobby ist Aquaristik !
Die Familie und ich hatten damit am Anfang auch reichlich Probleme,
aber mittlerweile hat sich alles arrangiert !
( Hauptvorwurf damals - du sitzt ja nur vor dem PC !
)... klar, stimmt - aber keiner hat damals verstanden warum - das ich einen Ersatz für meine "reale Arbeit" gesucht habe !
Nur rumsitzen, TV glotzen, oder lesen reicht da einfach nicht um den Tag zu füllen !
( und vieles davon war eh noch nie mein Ding )
... ob das jetzt eine Sucht ist, ka - kann sein !?
Nur was machen all die anderen deren Hilfe ich mich verpflichtet habe, wenn ich das alles einstellen würde !?
Sicher das Internet ist groß und Problemlösungen sind auch viele zu finden,
aber das ist meistens keine Hilfe !?
Es kommen zwar die ein oder anderen Hinweise/Tipps, aber richtige Hilfe ... !?
( kann schon mal sein das ich an einem Problem mehrere Stunden grübele - wer macht das Heute noch !? )
... und wenn der Computer mal einen Tag nicht läuft - was auf Grund Krankheit öfter mal vorkommt - habe ich damit auch kein Problem,
allerdings füllen sich dann auch ruckzuck meine Mailkonten mit Anfragen oder Beiträgen .... !
( dann habe nicht ich ein Problem, sondern die anderen - weil sie warten müssen )
Fazit:
Wenn ich du wäre, gäbe es wahrscheinlich kein www.j-remmer.de mit allem was dazu gehört !
Wenn du ich wärst, wärst du froh wenn du dich so lange im Internet beschäftigen könntest !
Es kommt eben immer auf die jeweilige Situation an und aus dieser das Beste zu machen !
Du wirst deinen Weg bestimmt finden ....
LG, Lighty
Danke für eure Antworten.
Tag eins sieht rosiger aus. Nachdem ich Tonnen an Elektroschrott und anderes Zeug aus den Untiefen meiner vier Wände befördert habe, ist das Ganze schon weniger drückend. Ein Paar der Dinge, die ich in den letzten Monaten vor mir hergeschoben habe, sind abgehakt. Morgen geht's weiter.
Anisellas Rat scheint mir sinnvoll. Ich werde mich aus einigen Projekten zurückziehen oder die Arbeit daran stark einschränken. Zudem werde ich fortan stärker auf mein eigenes Verhalten achten und ggf. die Notbremse ziehen. Aber das hat alles noch Zeit bis mindestens nächste Woche ... jetzt wird erstmal renoviert
Lighty, das Problem an der Befriedigung, die einem diese Dinge geben, ist, das sich - wie du auch schreibst - aus diesen Dingen zwangsläufig das Gefühl ergibt, anderen gegenüber verpflichtet zu sein. Ich habe einen eigenen Webserver veröffentlicht, betreibe meine Homepage und einen weiteren Server mit verschiedenen Diensten, einen Chat, zwei eigene Foren (wobei in dem einen kaum etwas los ist, um der Wahrheit die Ehre zu geben) und entwickle nebenher noch die ein oder andere Homepage für Bekannte/Verwandte. Zu den Dingen, die mir wirklich Spaß machen, komme ich nicht mehr, weil ich für all diese Aktivitäten etwas erledigen "sollte" oder "muss". Was zu Beginn sehr viel Spaß gemacht hat, erdrückt mich nun, weil sich meine Prioritäten und Ziele geändert haben. Mir sind heute wieder zwei oder drei Ideen für Tools gekommen, die ich gerne schreiben würde. Aber für solche Sachen hatte ich im kompletten Semester kaum Zeit ... und das, obwohl ich so wenig Vorlesungen hatte wie nie. Aber es ist in der Regel auch weniger der reale, als vielmehr der eingebildete Zeitdruck.
So, genug für heute.
Tag eins sieht rosiger aus. Nachdem ich Tonnen an Elektroschrott und anderes Zeug aus den Untiefen meiner vier Wände befördert habe, ist das Ganze schon weniger drückend. Ein Paar der Dinge, die ich in den letzten Monaten vor mir hergeschoben habe, sind abgehakt. Morgen geht's weiter.
Anisellas Rat scheint mir sinnvoll. Ich werde mich aus einigen Projekten zurückziehen oder die Arbeit daran stark einschränken. Zudem werde ich fortan stärker auf mein eigenes Verhalten achten und ggf. die Notbremse ziehen. Aber das hat alles noch Zeit bis mindestens nächste Woche ... jetzt wird erstmal renoviert
Lighty, das Problem an der Befriedigung, die einem diese Dinge geben, ist, das sich - wie du auch schreibst - aus diesen Dingen zwangsläufig das Gefühl ergibt, anderen gegenüber verpflichtet zu sein. Ich habe einen eigenen Webserver veröffentlicht, betreibe meine Homepage und einen weiteren Server mit verschiedenen Diensten, einen Chat, zwei eigene Foren (wobei in dem einen kaum etwas los ist, um der Wahrheit die Ehre zu geben) und entwickle nebenher noch die ein oder andere Homepage für Bekannte/Verwandte. Zu den Dingen, die mir wirklich Spaß machen, komme ich nicht mehr, weil ich für all diese Aktivitäten etwas erledigen "sollte" oder "muss". Was zu Beginn sehr viel Spaß gemacht hat, erdrückt mich nun, weil sich meine Prioritäten und Ziele geändert haben. Mir sind heute wieder zwei oder drei Ideen für Tools gekommen, die ich gerne schreiben würde. Aber für solche Sachen hatte ich im kompletten Semester kaum Zeit ... und das, obwohl ich so wenig Vorlesungen hatte wie nie. Aber es ist in der Regel auch weniger der reale, als vielmehr der eingebildete Zeitdruck.
Das ist die Einstellung, die mir noch fehltdann habe nicht ich ein Problem, sondern die anderen - weil sie warten müssen
So, genug für heute.